Erstes Mainzer Solarhaus – hier trifft vorausschauende Architektur auf eine gute Ökobilanz.

Der Bauingenieur Horst Hans Neises hat ein Haus entwickelt, das energieautark ist und zum Genre zukunftsweisender Architektur gezählt werden kann. Weg vom klassischen Sattel- oder Pultdachgebäude mit Solarmodulen, integriert der Ingenieur 25 Quadratmeter Solarkollektoren
als Stilelement in die Südfassade. Die Flachkollektoren heizen die beiden versetzten Kuben über zehn Monate im Jahr und wärmen das Brauchwasser. Eine hocheffiziente Wärmepumpe mit einer Jahresarbeitszahl von über 5 ist Bestandteil des solaren Vollheizsystems. Durch einen Erdsolespeicher unter der Bodenplatte des Hauses, kann die im Sommer eingefangene Solarenergie bis in die kalte Jahreszeit gespeichert werden. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach produziert Strom für die Wärmepumpe, so dass der Primärenergiebedarf des Hauses auf Null sinkt.

Auch bei der Wahl der Baustoffe, hat sich der Ingenieur dem zukunftsorientierten, nachhaltigen Bauen verschrieben. Hochwärmedämmende, massive Baustoffe wie Poroton-Ziegel der Firma JUWÖ machen ein Wärmedämmverbundsystem überflüssig. Zudem unterstützen sie die Nutzung der passiven Solarenergie und tragen zu einem guten Raumklima bei. Bei den derzeitigen Energiepreisen rechnet sich das Haus bereits nach 12 Jahren. Aber was heißt schon rechnen, Investitionen in den Klimaschutz rechnen sich immer, denn Energiesparen ist, wie unsere Bundeskanzlerin Angela Merkel sagt, eine Bürgerpflicht.

Solares Bauen ist keineswegs eine Errungenschaft der Neuzeit: Die ersten Solarsiedlungen und Städte, die nach den Regeln solarer Planung angelegt wurden, finden sich bereits im Alten Ägypten (El Lahun, 1800 v.Chr.) und Mesopotamien (Babylon, 3500 v.Chr.).